Seit Jahren beschäftige ich mich mit hohen inneren Ansprüchen, die Sie als Unternehmer und Selbstständiger an sich selbst haben. Also mit hohen eigenen Standards, hohen Idealen und hohen Zielen.
Ich beschäftige mich vor allem dann damit, wenn Sie sich mit diesen Ansprüchen überfordern.
Wenn diese Ansprüche also zu hoch sind und deshalb zu Überlastung und Stress führen.
ETWAS PERFEKT MACHEN ZU WOLLEN ist ein solcher hoher Anspruch.
Perfektionismus und Optimierungsdruck – ja oft schon Optimierungszwang – ist in unserer heutigen Gesellschaft üblich.
Tatsächlich zeigt fast jeder Zehnte von uns perfektionistische Tendenzen.
Ich betone es immer wieder: es ist es gut und wichtig, sein Bestes geben zu wollen!
Es ist vor allem auch dann wichtig, wenn wir unser Unternehmen aufbauen wollen, eben auch weil wir etwas Besonderes schaffen wollen.
Unsere hohen inneren Ansprüche an uns selbst können uns also auf eine gute Art motivieren und antreiben.
Oft sind sie sogar notwendig und dafür verantwortlich, wenn wir daran denken, uns selbstständig zu machen.
Sein Bestes zu geben ist allerdings NICHT GLEICHBEDEUTEND mit perfektionistisch zu sein.
Wenn wir es mit einem inneren Mister Perfekt zu tun haben, dann reicht ‚sein Bestes zu geben‘ nicht aus.
Das Beste, das wir geben können, ist dann nämlich nicht gut genug.
Und das kann problematisch werden.
Wenn es eben nicht ausreicht, das Bestmögliche zu geben, sondern wenn uns unser Mister Perfekt drängt, es besser und besser zu machen, kann dieser Anspruch gar nicht erfüllt werden.
Und wenn etwas gar nicht möglich ist und wir streben trotzdem danach, dann macht es uns krank.
Wir können es auch anders sagen: wenn wir etwas (möglichst) perfekt machen WOLLEN, dann ist es wunderbar.
Wenn dieses WOLLEN aber ein MUSS wird und dieses MUSS nie zufriedenzustellen ist und wir erst aufhören können, wenn wir völlig erschöpft sind, dann ist dieser innere Anspruch zu hoch.
Dann hat unser innerer Mister Perfekt das Sagen und es fühlt sich so an, als ob wir keinen oder zumindest sehr wenig Einfluss hätten.
Unser innerer Mister Perfekt spornt uns dann nicht mehr an, sondern er setzt uns unter Druck und stresst uns.
Und das hat zur Folge, dass wir weniger leisten können.
Dass wir also auch NICHT MEHR UNSER BESTES geben können.
In diesem Blogartikel werde ich 5 ÄNGSTE beschreiben, die perfektionistische Menschen immer wieder dazu bringen, über die eigenen Grenzen zu gehen und sich zu überfordern. Eben um etwas 'perfekt' zu machen!
Und Sie werden auch erfahren, warum das so ist...
1. Perfektionistische Menschen haben Angst davor, etwas nicht zu können.
Deshalb vermeiden sie es oft, neue Dinge zu machen.
Und unterdrücken so ihre Neugier und ihren Wissensdurst.
Diese beiden Eigenschaften haben wir Menschen auch:
Wir sind von Grund auf neugierig und wissensdurstig!
Wenn diese Angst, etwas nicht zu können, die Oberhand gewinnt, wird die Neugier auf neue Tätigkeiten klein gehalten.
Oder diese Handlungen werden sogar abgelehnt.
Unser innerer Mister Perfekt hat Angst, dass man diese neuen Tätigkeiten – vor allem am Anfang – nicht perfekt machen kann.
Und vielleicht ja auch NIE perfekt machen kann.
Man muss aushalten, dass man etwas (noch) nicht kann.
Man muss aushalten, dass man das, was man da ausprobiert, vielleicht auch gar nicht kann.
Oder auch nicht mag.
Und das sind Erfahrungen, die der innere Mister Perfekt nicht so gerne macht.
Weil solche Erfahrungen unsicher machen.
Weil sie Angst machen.
Der innere Mister Perfekt fühlt sich am liebsten sicher.
Und deshalb mag er am liebsten alles wie gewohnt haben.
Und deshalb möchte er auch alles perfekt machen.
Um eben nicht Gefühle der Unzulänglichkeit, der Unsicherheit oder auch der Beschämung zu spüren
2. Menschen, die zu Perfektionismus neigen, haben Angst vor der Unsicherheit, die ein (Entwicklungs-) PROZESS mit sich bringt und sind deshalb auf das Ergebnis fixiert …
Der innere Mister Perfekt kann das Neue, die Neugierde, die Offenheit, die Erfahrungen, die man während des Prozesses machen kann, nicht ‚genießen‘…
Weil: der Prozess könnte ja nicht so ausgehen, wie er das möchte.
Dadurch entgeht Menschen, die zu Perfektionismus neigen, viel.
Weil ein Prozess ja sehr viel Spass machen kann.
Und völlig anders verlaufen kann als man vorher denkt.
Das ist ein Punkt, den meine Klienten AM ENDE EINES BERATUNGSPROZESSES ganz oft beschreiben:
…dass sie gelernt haben, dass DER PROZESS WICHTIG IST…
…dass sie gelernt haben, dass sie nicht gleich alles wissen müssen…
…dass sie erfahren haben, dass oft auch einfach nicht klar ist, was rauskommt, wenn man etwas macht…
…dass sie Erfahrungen machen, die sie vorher nicht absehen können…
Wenn der innere Mister Perfekt aber das Sagen hat, dann hat er seinen Plan im Kopf und auch sein perfektes Ergebnis und versucht alles, um dorthin zu kommen.
Es interessiert ihn nicht besonders, wie wir uns dabei fühlen.
Er achtet nicht auf unsere Gefühle.
Auf unsere Erschöpfung.
Auf unsere Genervtheit.
Er ist eher verbissen und möchte ganz schnell ‚ans Ende‘ kommen…
3. Menschen, die zu Perfektionismus neigen, haben Angst, nicht gut genug zu sein und sind deshalb sehr kritisch mit sich selbst
Wen wundert das?
Der innere Mister Perfekt freut sich kaum mal über Erfolge und lässt auch kaum mal
fünf grade sein.
Meistens spornt er uns sofort an, weiterzumachen und (noch) besser zu werden.
Obwohl das, was wir erreicht haben, eigentlich schon gut genug wäre.
Und obwohl wir unser Bestes gegeben haben.
Der innere Mister Perfekt ist also ganz oft ‚ungnädig‘ (wie ich das gerne nenne).
Er feiert nicht gern.
Auch nicht seine eigenen ‚Erfolge‘.
Solche Feier-Situationen sind ja auch Ereignisse, bei denen man nicht weiß, wohin sie führen können.
Und der innere Mister Perfekt hat immer auch Angst davor, dass etwas ausufert.
Dass die Bequemlichkeit mit uns durchgeht.
Dass die Lust mit uns durchgeht.
Dass unser Ärger mit uns durchgeht.
Dass wir zu viel Alkohol trinken.
Das möchte er lieber von vornherein unterbinden.
Weil Spaß für ihn nicht berechenbar ist.
Möchten Sie herausfinden,
wie stark Sie in Ihren inneren Ansprüchen gefangen sind?
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4. Da ich ja auch Psychoanalytikerin bin (mich also auch mit unbewussten Zusammenhängen beschäftige):
Perfektionistische Menschen haben – meistens unbewusst - Angst vor Gefühlen, mit denen sie nicht (gut) umgehen können.…zum Beispiel vor Unsicherheit, Angst oder auch Neid...oder auch vor aggressiven und sexuellen Gefühlen und Impulsen…
Manchmal sogar sehr.
Und der innere Mister Perfekt möchte nicht, dass diese Gefühle auftauchen.
Und versucht, solche Gefühle mit Kontrolle und Rigidität, was ja beides im Perfektionismus enthalten ist, zu unterdrücken.
Und sie erst gar nicht ins Bewusstsein kommen zu lassen.
Weil sie ‚nicht gut‘ sind.
Weil sie ‚moralisch verwerflich‘ sind.
Weil sie uns in innere Konflikte bringen können.
Perfektionistische Menschen sind auch deshalb so sehr damit beschäftigt, Dinge perfekt zu machen, damit sie
…weder ihren Ärger spüren, den gerade jemand in ihnen ausgelöst hat…
…noch das sexuelle Begehren, das vielleicht gerade jemand bei ihnen ausgelöst hat…
…oder auch Neidgefühle, weil ein anderer etwas besser kann als sie…
Auf lange Sicht ist das ein sehr eingeschränktes und wenig gefühlvolles, wenig lustvolles und wenig sinnliches Leben….
5. Auch für ihre Spontaneität und ihre Lebendigkeit haben perfektionistische Menschen wenig übrig …
Oft sind Menschen, die zu Perfektionismus neigen, unter sehr strengen, rigiden und eher gefühlsarmen Entwicklungsbedingungen aufgewachsen.
Also unter Rahmenbedingungen, unter denen Sachlichkeit und Regeln über allem standen.
Und diese Menschen haben Ablehnung erfahren, wenn sie sich nicht daran gehalten haben.
Wenn sie spontan waren.
Wenn sie einfach mal gemacht haben, wonach ihnen war.
Diese Strenge und diese äußeren Zwänge haben diese Menschen quasi in sich hineingenommen.
Jetzt ist der innere Mister Perfekt derjenige, der auch streng und rigide und sachlich ist.
Insofern leben sie oft das Leben von damals weiter…auch wenn sich im Außen alles verändert hat.
Andererseits können aber auch sehr willkürliche oder wenig haltgebende Entwicklungsbedingungen zu stark perfektionistischen Tendenzen führen.
Zum Beispiel wenn ein Familienmitglied ein starkes Alkoholproblem hat:
Dann kann sich das Kind bzw. der Heranwachsende nicht mehr auf die Regeln verlassen, weil das Familienmitglied nicht zuverlässig war.
Und muss sich dann selbst Regeln und Normen auferlegen.
Weil jedes Kind und jeder Heranwachsende einen inneren Halt und innere Regeln braucht.
Und für diese Menschen ist es sehr oft leichter erträglich, wenn sie sich selbst extrem begrenzen, unter Druck setzen, an der Kandare nehmen…
Wenn sie sich keinen Spielraum lassen.
Weil ein Spielraum sie verunsichert.
Und schwierige Gefühle auslösen kann: Verlorenheit, Verlassenheit, Angst, Schuldgefühle …
Der innere Mister Perfekt sorgt also dafür, dass alles ‚eng‘ bleibt.
Im Außen und im Inneren.
Weil: ein größerer innerer Spielraum mehr FREIHEIT bedeutet.
Und eben auch mehr Gefühle.
Von diesen 5 Ängsten zu wissen ist wichtig, weil wir dadurch besser verstehen können, warum es so wichtig ist, etwas perfekt zu machen.
Wenn uns solche Ängste bewusster sind, können wir aus manchen Situationen eher innerlich heraustreten und den Mister Perfekt bremsen.
Und wir können diese Ängste auch bewusster wahrnehmen.
Was noch wichtig ist zu sagen:
Der innerer Mister Perfekt hat sich entwickelt, weil es notwendig war.
Weil er uns vor schwierigen Gefühlen ‚beschützen‘ möchte.
Er möchte nicht, dass wir wirklich denken, wir sind nicht gut genug.
Und versucht alles, um diese Gefühle und Gedanken nicht aufkommen zu lassen.
Eben zum Schutz.
Weil ein solcher Schutz aber sehr einschränkend ist und wenig Freiheit und Entfaltungsspielraum lässt….
…VIELLEICHT IST ER JA NICHT MEHR NOTWENDIG?
Zum Schluss…
Wie bei allen (zu) hohen inneren Ansprüchen geht es darum, frei entscheiden zu können, ob Sie diesen inneren Ansprüchen folgen oder nicht.
Wenn Sie sich also fragen:
Muss ich das jetzt wirklich perfekt machen?
Reicht es nicht, wenn ich einfach mein Bestes gebe und es wird dann schon gut genug sein?
Kann ich es ertragen, wenn es nicht perfekt ist?
Kann ich die inneren Unzulänglichkeitsgefühle aushalten, die auftauchen, wenn ich mal nicht alles perfekt mache und dafür mehr Spaß und Freude in Leben habe?
Kann ich es vielleicht sogar einmal aushalten, wenn ich (einen) Fehler mache?
⇒ Wenn Sie alle diese Fragen mit JA beantwortet haben…dann hat Ihr innerer Mister Perfekt zwar ein Mitspracherecht, aber Sie bestimmen immer noch über Ihr Leben…
⇒ Wenn Sie aber diese Fragen überwiegend mit NEIN beantwortet haben und solche Situationen immer wieder vermeiden…
…und wenn Sie sich kaum mal einen Fehler erlauben, weil Sie sonst Ihrem hohen Anspruch ‚perfekt sein zu müssen‘ nicht nachkommen…
…DANN BESTIMMT IHR INNERER MISTER PERFEKT, WO ES LANG GEHT….
…dann stehen Sie unter seinem Kommando…und das macht dann Ihr Leben ziemlich eng und schränkt Ihren inneren und äußeren Spielraum sehr stark ein…
So ein innerer Mister Perfekt kann sehr hartnäckig sein.
Und er räumt auch nicht so ohne weiteres das Feld …
Das muss er im Übrigen auch gar nicht…
Er muss nur ein bisschen Platz für andere Dinge im Leben machen…
Und muss SIE ENTSCHEIDEN LASSEN, wie Sie etwas machen.
Und er muss Ihnen zutrauen, dass Sie IHR BESTES geben werden…
…und dass das ‚GUT GENUG‘ ist…
Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen am Ende meines Artikels eine Frage stelle:
Was wäre, wenn ich Ihnen persönlich dabei helfe, Ihre perfektionistischen Tendenzen Schritt für Schritt abzulegen?
Sodass Sie Dinge ‘gut genug’ erledigen, ohne dass sie perfekt sein müssen und Sie dadurch ein völlig neues Level an Freiheit erleben?
WENN DAS FÜR SIE INTERESSANT KLINGT, HABE EIN ANGEBOT FÜR SIE:
In 8 Wochen intensivem 1:1 Coaching mit mir und meiner integrativen Greta-Rauschenberg-Methode werden Sie
in 3 einfachen Schritten
Ihren inneren Mister Perfekt
besser kennenlernen und besser verstehen.
Wenn Sie Ihr Perfektionismus anstrengt und auslaugt und Sie deshalb etwas in Ihrem Leben dringend verändern möchten, werden Sie mit mir an Veränderungen in Ihrer inneren und in Ihrer äußeren Welt arbeiten…
Und Sie werden bei Rückschlägen (die zu einem Veränderungsprozess dazu gehören und die wichtig sind, um weitere Fortschritte zu machen)
mit mir zusammen erforschen, was Sie immer wieder dazu bewegt, in Ihr ‚altes Muster‘ zu fallen…
Interessiert?
Greta Rauschenberg
Diplom-Psychologin