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BOY’S DON’T CRY? (Oder warum die Dunkelziffer von Männern bei Burnout und anderen psychischen Erkrankungen so hoch ist)

Boy’s don’t cry…das ist ein Song der Band ,The Cure’.

Nach 14 Jahren Studiopause hat die Band ein neues Album aufgenommen und es gibt auch neue Konzerte. In diesem Zusammenhang bin ich auf diese Schlagzeile gestoßen und daran hängengeblieben.

Der Satz war allerdings ohne Fragezeichen geschrieben…

‚Weinen‘ Männer nicht? Oder ‚weinen‘ sie anders?

In diesem Blogartikel erfahren Sie, warum es für Männer schwieriger ist, sich eigene (VOR ALLEM SEELISCHE) Belastungen einzugestehen und welche Konsequenzen das – auch auf statistische Daten – hat…

Jungs/Männer weinen also nicht…?

Ich habe meine Praxis seit vielen Jahren und von Anfang an suchten mich viele Frauen auf, um ein Coaching bzw. eine Therapie bei mir zu machen.

Seit einigen Jahren kommen zunehmend auch MÄNNER, weil sie psychologischen Rat bei mir suchen.

Auch Männer wollen sich verändern. Oft ‘müssen’ sie es auch, weil sie seelische und/oder körperliche Symptome haben, die sie quasi dazu ‚zwingen‘.

Symptome haben ihren Ursprung meistens darin, dass Gefühle unterdrückt sind und nicht ausgedrückt werden (können) und deshalb der Körper und/oder die Seele diese Symptome entwickelt/n.

In Symptomen stecken also UNGELEBTE und – ich nenn es jetzt mal so – ‚UNGEFÜHLTE‘ Gefühle.

Männer weinen vielleicht nicht so schnell wie Frauen, aber fühlen tun sie auch…
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…und zwar genauso ‚schnell‘ wie Frauen.

Männer nehmen ihre Gefühle aber oft weniger klar wahr und nutzen auch andere Möglichkeiten als Frauen, um sie irgendwie ‚wegzumachen‘.

Und sie gestehen sich – vor allem eine seelische – Belastung bzw.  Überlastung (VIEL) SPÄTER ein als Frauen.

Wenn überhaupt, dann nehmen Männer eher körperliche Anzeichen ernst. (Und die gibt es ja auch bei seelischen Belastungen.)

Wenn Männer sich seelisch down und erschöpft fühlen, dann interpretieren sie das ganz oft als persönliche Schwäche.

Da sie also ihre seelische und emotionale Erschöpfung weniger ernst nehmen, suchen sie auch keine professionelle Hilfe.

In Statistiken finden wir immer noch Zahlen, die zu belegen scheinen, dass Frauen beispielsweise häufiger von Burnout betroffen sind als Männer.
Das hat genau damit zu tun: Frauen nehmen häufiger psychologische und medizinische Hilfe in Anspruch als Männer und sind deshalb häufiger ‘diagnostiziert’.
Das heißt aber de facto nicht, dass Männer weniger häufig ein Burnout-Syndrom haben als Frauen.

(Auch) Ärzte haben einen strengeren Blick auf Männer als auf Frauen...vor allem wenn es um BURNOUT und DEPRESSION geht


Die Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) führte zu diesem Thema einen interessanten ‚Test‘ durch:
4 Schauspieler (2 Männer und 2 Frauen) gingen im Auftrag der DGMG zu unterschiedlichen Ärztinnen und Ärzten und klagten über die gleichen Symptome. Die Schauspielerinnen und Schauspieler hatten diese Symptome auswendig gelernt und sie wiesen alle auf ‘Burnout’ oder ‘Depression’ hin. 

Was denken Sie, was dabei herauskam?
Bei den Frauen …also den Schauspielerinnen …wurde dreimal so oft die Diagnose ‘Burnout’ oder ‘Depression’ gestellt und dann auch eine entsprechende Therapie angeboten als bei den Männern/Schauspielern.
Dabei war es egal, ob sie bei einem Arzt oder bei einer Ärztin waren.
Den Männern wurde immer wieder der Tipp gegeben, sie sollten sich ‘zusammenreißen’ und ‘mal Urlaub machen’. 

Allerdings ist diese Studie aus dem Jahr 2020. Ob das heute immer noch so ist?

Vielleicht nicht mehr ganz, weil viele Hausärzte inzwischen AUCH BEI MÄNNERN genau(er) hinschauen. Und sie dann auch in psychologische und ärztliche Praxen überweisen.

Glücklicherweise! Weil – wie oben beschrieben – Männer ihre seelischen oder körperlichen Probleme eben meistens erst mal ignorieren oder zumindest wegschieben. Von daher ist es sehr begrüßenswert, dass sie immer öfter den Gang zu ihrem Hausarzt finden und der sie dann an Psychologen und Fachärzte überweist. 

Wenn der Hausarzt sie allerdings NICHT ernst nimmt – so wie in dem ‚Test‘ der DGMG – dann verstärkt dieses Verhalten das eigene Muster der Männer, sich selbst auch nicht ernst zu nehmen.

Und das ist besonders fatal, wenn man weiß, dass etwa 30% aller Männer mindestens einmal in ihrem Leben mit einer schweren Depression zu kämpfen hatten, sich aber nur wenige von ihnen Hilfe geholt haben.

Es ist zu vermuten, dass diese Männer vor der Depression ein Burnout hatten, das sie nicht beachtet haben.
DENN WENN EIN BURNOUT UNBEHANDLET BLEIBT, KANN ES ZU EINER (TIEFEN) DEPRESSION FÜHREN.

Von meinen männlichen Klienten weiß ich, dass es für sie meistens schwerer ist, zu mir zu kommen als für meine weiblichen Klienten
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Erst neulich kam ein Mann in meine Praxis, der mir sagte, dass viele Leute immer noch denken, dass man ‚einen an der Waffel hat‘, wenn man einen Psychologen braucht.

Diese Meinung scheint sich hartnäckig zu halten…und der Mann dachte das vielleicht insgeheim auch?

Beim Psychologen sollen Männer etwas machen…nämlich REDEN.., obwohl sie genau das nicht so oft und auch nicht so gerne tun.

Zumindest erst mal nicht…

Und was dazu kommt und worüber es (auch) schwer ist zu sprechen:

Innerer Stress und Überlastung kann neben körperlichen und seelischen Beschwerden auch zu SEXUELLEN FUNKTIONSSTÖRUNGEN führen:

So sind Libidoverlust und Erektionsprobleme keine Seltenheit.

Und das führt wiederum zu Problemen in der Partnerschaft.

Und dann gibt es neben dem ursprünglichen Anlass der Erschöpfung eine zweite ‘Baustelle’…obwohl ja gerade Partnerschaften eine Quelle sind, aus der man(Mann) Kraft schöpfen kann…

MÄNNER sind tendenziell weniger in Kontakt mit ihren Gefühlen und ihrem inneren Zustand


In der Regel sprechen sie auch nicht darüber.

Bevor Gefühle richtig zum Vorschein kommen, ‘MACHEN’ Männer sie ‘WEG’.

Zum Beispiel greifen sie zu Alkohol und entwickeln langfristig eine Suchtproblematik, wenn sie überfordert sind.

Oder sie reagieren aggressiv, obwohl sie eigentlich traurig sind. Oder Liebeskummer haben.

Oder sie versuchen mithilfe eines Geschwindigkeits’rausches’ mit ihrem Auto, den Schmerz wegzumachen.

Frauen dagegen neigen dazu, depressiv zu werden und kommen häufig gar nicht mehr weg von ihren – in dem Fall schwierigen – Gefühlen.

Männer suchen meistens wegen ihrer körperlichen Symptome Rat

Oft sind es Magen-Darm-Probleme, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauferkrankungen, Tinnitus und andere Stress-Folge-Erkrankungen.

Diese Symptome treten vor dem Hintergrund von äußerem und innerem Stress auf. 

Stress und Überforderung werden immer auch begleitet von Gefühlen.
Die auch durch die – in diesem Fall – körperlichen Symptome deutlich werden.

Dazu muss man diese körperlichen Symptome aber erst einmal VERSTEHEN:
Was steckt hinter (m)einem körperlichen Symptom?
Und wie finde ich dann auch noch heraus, was ich fühle?

Wenn ich mich deprimiert oder innerlich leer fühle, dann könnte ich mir überlegen:
Bin ich frustriert? Und warum?
Oder bin ich traurig? Und warum?

Frustration, Traurigkeit…das sind Gefühle, die Männer (an sich selbst) kaum akzeptieren.
(Und die tatsächlich (und immer noch) auch vom sozialen Umfeld bei Männern weniger akzeptiert werden.)

Früher waren es vor allem MÄNNER AB 50, die in meine Praxis kamen. 
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In der Regel hatten sie ein Burnout oder eine andere (schwere) Erkrankung erlitten. Und fragten sich jetzt, wie sie ihr Leben ändern sollten, damit ihnen das nicht noch einmal passiert.

Im Laufe ihrer Erkrankung wurden ihnen auch ihre HOHEN INNEREN ANSPRÜCHE bewusst, deren Druck sie ins Burnout gedrängt hatte und die auch an der Entwicklung der anderen Erkrankungen wesentlich beteiligt waren.

Zudem wurde ihnen über ihre Erkrankung klar, wie eng die Verbindung zwischen Körper und Seele ist.

Diese Krise machte ihnen außerdem deutlich, wie ‘zerbrechlich’ und wie kostbar ihre Gesundheit war.

Jetzt kommen auch viele MÄNNER ZWISCHEN 30 und 40 in meine Praxis…

Sie kommen, weil sie IM KONFLIKT SIND MIT IHREN BEDÜRFNISSEN UND MIT ÄUSSEREN UND INNEREN ANSPRÜCHEN.

Sie sind nicht (mehr) zufrieden mit der Art, wie sie ihr Leben führen.
Sie haben das Gefühl, sie müssten – auch im Rahmen der sogenannten ‘Gleichberechtigung’ – in eine bestimmte Rolle passen, die sich für sie aber nicht passend anfühlt.

Oder sie haben eine Familie gegründet und ihr erstes Kind bekommen und können sich innerlich nicht so in die Vaterrolle begeben, wie es von ihnen erwartet wird.

Sie haben Angst davor, dass ihr Umfeld ihre Wünsche nach Veränderung nicht gutheißt.

Oft tragen diese Männer auch EINEN ‘ALTEN’ SCHMERZ mit sich herum, der sie daran hindert, sich auf eine (neue) Liebesbeziehung einzulassen, obwohl sie es möchten.

…da sind wir wieder…bei den Gefühlen…vor allem bei den verdrängten…

Wenn das der Fall ist, dann ist es für meine Klienten wichtig, mich als Gegenüber zu haben.

Ich helfe ihnen, zu ihren Gefühlen vorzudringen und bin dann auch da, wenn diese Gefühle zum Vorschein kommen…manchmal brechen sie auch hervor…

Manche Gefühle sind sehr schwer auszuhalten. Vor allem, wenn sie lange verdrängt waren.

Deshalb ist es wichtig, dass sie ein Gegenüber haben, das diese Gefühle mit ihnen (aus)hält.

Gefühle sind der Wegweiser zur inneren Welt…

Es ist wichtig, auf seelische und körperliche Warnzeichen und Symptome zu achten und sie ernst zu nehmen…

…und auch die dahinterliegenden Gefühle…

…damit sich diese Warnzeichen/Symptome nicht verschlimmern…

Das ist AUCH UND BESONDERS FÜR EUCH MÄNNER DA DRAUSSEN wichtig…😊

Vielleicht sind Sie unsicher, wie ernst Sie Ihre Beschwerden nehmen sollen?

Vor allem Ihre SEELISCHEN?

In einem ersten kostenfreien
PSYCHOLOGISCHEN BERATUNGSGESPRÄCH
helfe ich Ihnen,
mehr Klarheit darüber zu bekommen,
an welcher Stelle Sie stehen und welche ersten Schritte Ihnen helfen,
um aus belastenden inneren Mustern auszubrechen.

Greta Rauschenberg   
Diplom-Psychologin