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WIE PERFEKTIONISMUS ZU BURNOUT FÜHREN KANN (Und 4 Tipps, wie Sie gegensteuern können…)

In Studien zum Thema Burnout konnte anhand von 12.000 Krankenakten nachgewiesen werden, dass Menschen, die zu Perfektionismus neigen, wesentlich häufiger von Burnout und Depression betroffen sind als andere Personen.

Wen wundert das?

Vermutlich niemand.

Weil es vollkommen klar ist:

Menschen mit perfektionistischen Tendenzen möchten sich und ihre Arbeit immer weiter verbessern.

Und so sind Körper und Seele eigentlich immer in einer ‚Weiter-geht’s-Haltung‘…

Zudem nehmen sich Menschen, die zu Perfektionismus neigen, kaum einmal Zeit, um sich über ihre Erfolge zu freuen und ‚vergessen‘ meistens auch, diese zu feiern.

Im Gegenteil stürzen sie sich nach dem Ende des einen Projekts meistens direkt ins ein neues…

Dabei wäre die Freude über einen Erfolg ein positives Gefühl.

Und positive Gefühle sind ja bekanntermaßen auch Stresskiller.

Wie genau kommen denn nun Menschen mit einem perfektionistischen Anspruch eher in ein Burnout als andere?

…indem sie ihre körperlichen und seelischen Signale, die sie auf ihre Grenzen hinweisen, LÄNGER UNTERDRÜCKEN als andere Menschen…

Und das machen sie oft über eine sehr lange Zeit hinweg, weil der Wunsch, etwas ‚perfekt‘ zu machen, die Oberhand gewinnt.

Wir können uns das Modell des ungarisch-kanadischen Mediziners HANS SELYE zunutze machen, der sich schon 1956 vor allem mit den körperlichen Folgen von Stress beschäftigt.

Selye spricht vom ‚ALLGEMEINEN ADAPTATIONSSYNDROM‘, das er in 3 Phasen unterteilt:

1.Phase: Die ALARMREAKTION:
Sie besteht aus physiologischen Mechanismen, die den ‘Normalzustand’ wieder herstellen wollen. Man spürt körperliche Symptome, es werden aber gleichzeitig Stresshormone (z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol etc.) freigegeben, die Energie liefern und uns zum Weitermachen anspornen.
Hier ist man also noch ‚gut dabei‘, bekommt vom Körper auch hormonell Ansporn und kann deshalb weitermachen.

2.Phase: Die WIDERSTANDSPHASE:
Der Körper passt sich – obwohl er schon in der Alarmreaktion Zeichen gesendet hat -, den Anforderungen weiter an und fährt währenddessen alles hoch, was er kann. So versucht er durchzuhalten.
Das heißt im Klartext: der Körper ist durchaus in der Lage und auch gewillt, eine Weile auf Hochtouren zu laufen. Aber eben nur eine Weile.

Und hier greift das, was ich oben beschrieben habe:
Perfektionistische Menschen tendieren dazu, in dieser Phase längere Zeit weiterzumachen als andere…eben weil ihr Perfektionismus sie anspornt…

Wenn das aber zu lange geht, dann folgt die…

3. Phase: Die ERSCHÖPFUNGSPHASE:
Der Körper ist zwischenzeitlich überfordert und bricht zusammen. Wie ein Motor, der lange Zeit überhitzt wurde und dann quasi den Geist aufgibt.

Körper und Seele bekommen keine Ruhephasen, obwohl diese eigentlich dringend notwendig wären. Dadurch bleiben die Stresshormone, die bei Anstrengung im Körper aktiviert werden (Adrenalin, Cortisol…) über lange Zeit hoch dosiert im Körper…der Körper wird quasi nicht heruntergefahren…und bleibt so dauergestresst.

Übrigens beschreiben Menschen, die ein Burnout erlebt haben, genau diesen Prozess.

Was können wir denn nun als Menschen mit perfektionistischen Tendenzen tun, um einem Burnout entgegenzusteuern?

Falls Sie sich zu dieser Gruppe zählen, finden Sie hier 3 TIPPS, die Sie sofort umsetzen können…

1. Feiern Sie Ihre Erfolge!
Gönnen Sie sich eine Auszeit, wenn Sie etwas geschafft haben. Machen Sie etwas, was Ihnen wirklich gefällt und was Ihnen ‚gute‘ Gefühle macht!

2. Achten Sie auf Ihren körperlichen Anzeichen!
Sorgen Sie für sich! Trinken Sie viel und ausreichend!
Viele meiner Klienten berichten mir, dass sie genau das vergessen…weil ihre Arbeit sie so antreibt…

3. Machen Sie Pausen!
Ich habe es oben erläutert: gerade um die Dosis der Stresshormone im Körper immer wieder zu reduzieren sind Pausen unabdingbar!

4. Wenn Sie etwas nicht so gut – also eben nicht perfekt – können, treiben Sie sich nicht noch mehr an!
Sie müssen nicht alles können! Delegieren Sie das an Menschen, die genau das sehr gut und ohne große Anstrengung können. Dadurch haben Sie ein bisschen Zeit frei, um sich wieder mit dem zu beschäftigen, was Sie gut können.
Oder für eine Auszeit…😊


Falls Sie sich noch tiefgehender mit PERFEKTIONISMUS beschäftigen wollen…lesen Sie gerne auch diesen Blogartikel von mir:

Sie fühlen sich gefangen in Ihren perfektionistischen Ansprüchen und in den täglichen Mustern, die dieser Anspruch nach sich zieht?

Sie brauchen Hilfe, um sich daraus zu befreien?

 

Hier können Sie ein
KOSTENLOSES KLÄRUNGSGESPRÄCH
mit mir führen…

Greta Rauschenberg   
Diplom-Psychologin